Aktivkohle-Zahnpasta – gesund oder schädlich?
Um ein strahlend weißes Lächeln zu erreichen, gibt es nun einen neuen Trend: das Aufhellen der Zähne mit Aktivkohle. Aber kann das schwarze Pulver wirklich helfen oder ist es sogar gesundheitsschädlich?
Aktivkohle – was ist das?
Aktivkohle kann wie ein Schwamm Giftstoffe und Bakterien aufnehmen. Bei ihrem Einsatz im Mund soll sie also Schmutzpartikel und Bakterien an sich binden und die Zähne dadurch aufhellen. Allerdings nimmt die Kohle bei diesem Prozess einfach alles auf – und macht dabei zum Beispiel auch vor helfenden Bakterien nicht Halt.
Pulver und Kapseln – Aufhellung durch Abrieb
Aktivkohle wird in verschiedenen Formen zur Zahnpflege angeboten: als Pulver, als Kapseln und als Zahnpasta mit Aktivkohle-Zusatz. Die Aufhellung der Zähne durch Pulver oder Kapseln geschieht jedoch nicht dadurch, dass die Kohle Schmutzpartikel und Bakterien an sich bindet. Vielmehr wirken die relativ groben Körner beim Putzen wie Schleifpapier und schrubben Verfärbungen mit einem großen Abrieb von den Zähnen.
Diese können nach einigen Anwendungen tatsächlich kurzfristig heller werden. Langfristig jedoch schleift die Aktivkohle den Zahnschmelz ab und raut die Zahnoberfläche auf. Dadurch können sich dann Beläge und Farbpigmente wiederum leichter festsetzen. Die Zähne werden also ganz im Gegenteil zum eigentlichen Ziel anfälliger für Verfärbungen und Zahnbeschwerden.
Schwarze Zahnpasta für weiße Zähne?
Wenn Sie Zahnpasta mit Aktivkohle-Zusatz benutzen, kommt es zwar nicht zu einem so starken Abrieb wie beim Einsatz von Pulver oder Kapseln. Wenn Sie empfindliche Zähne haben, sollten Sie aber trotzdem vorsichtig sein. Einen wissenschaftlichen Beweis, dass Sie mit dem Aktivkohle-Zusatz Ihre Zähne tatsächlich aufhellen können, gibt es darüber hinaus übrigens nicht.
Denn Aktivkohle kann Bakterien und Schmutzpartikel zwar an sich binden, aber vor ihrem Einsatz befand sie sich bereits über eine längere Zeit zusammen mit allen anderen Inhaltsstoffen der Zahnpasta in einer einzigen Tube. Wahrscheinlich hat sie diese bereits an sich gebunden und ist in Ihrem Mund nun nicht mehr aufnahmefähig. Außerdem enthalten Aktivkohle-Zahnpasten oft kein Fluorid. Auf lange Sicht erhöht sich dadurch sogar das Karies-Risiko.
Weiße Zähne durch gründliche Zahnpflege
Insgesamt ist Aktivkohle also kein Wundermittel zur Aufhellung von Zähnen. Sie kann vielmehr sogar schädlich für die Zahngesundheit sein. Statt Aktivkohle zu benutzen, sollten Sie lieber auf die anderen Bestandteile Ihrer Zahnpasta achten. Diese besteht aus Putzkörpern und Schaumbildnern, Feuchthalte- und Konservierungsmitteln sowie Geschmacks- und Farbstoffen. Besonders wichtig für den Schutz vor Karies ist jedoch der Wirkstoff Fluorid. Dieser schützt und stärkt Ihren Zahnschmelz – putzen Sie mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta also gründlich und regelmäßig Ihre Zähne, dann steht einem strahlend weißen Lächeln nichts mehr im Wege.
Weitere Informationen zum Thema erhalten Sie in den Blog-Beiträgen „Bleaching-Zahncremes – Vorteile, Nachteile und Alternativen“ und „Wege zu einem strahlenden Lächeln – wie bekommt man weißere Zähne?“. Wenn Sie einen Termin vereinbaren möchten, können Sie gerne mit uns Kontakt aufnehmen.