Kinderzahnheilkunde
Liebe Eltern, sicher haben Sie sich schon Gedanken zu den Möglichkeiten der Zahnbehandlung Ihres Kindes gemacht. Nachfolgend möchten wir Ihnen einige Punkte aufzeigen, die Sie in diese Überlegungen mit einbeziehen können.
Kontrolluntersuchungen
Sie sollten Ihr Kind schon ab dem ersten Lebensjahr daran gewöhnen, zweimal jährlich zur Kontrolluntersuchung in die Zahnarztpraxis zu kommen. Die ersten Untersuchungen sollten geschehen, bevor bei Ihrem Kind Zahnschäden festgestellt werden. Es gewöhnt sich an die Situation und merkt, dass die Untersuchung nichts Ängstigendes beinhaltet. Werden bei den nachfolgenden Untersuchungen Defekte festgestellt, können diese mit einer minimalinvasiven Behandlung behoben werden, die Ihr Kind besser toleriert, wenn es mit der Situation vertraut ist.
Füllungsmaterialien
Das Spektrum an Füllungsmaterialien in der Kinderzahnheilkunde ist vielfältig. Vorrangig kommen bei Milch- und bleibenden Zähnen lichthärtende, zahnfarbene Füllungswerkstoffe auf Kunststoffbasis zum Einsatz (Komposite, Kompomere), die einen chemischen Haftverbund mit der Zahnhartsubstanz eingehen.
Kompomer
Das Kompomer ist das bevorzugte Füllungsmaterial für die Backenzähne im Milchgebiss und erfreut die kleinen Patienten durch eine bunte Farbenvielfalt.
Komposit
Dieses zahnfarbene Material zeichnet sich durch eine gute Ästhetik und Haltbarkeit aus und ist daher besonders für Füllungen im Front‑, aber auch im Seitenzahngebiet geeignet.
Glasionomerzement
Glasionomerzement dient in erster Linie als temporärer Füllungswerkstoff, da er aufgrund seiner geringen Festigkeit nicht dauerhaft frakturresistent und bakteriendicht ist. Eine Anwendung findet dieser Werkstoff als Aufbaufüllung unter Schutzkronen.
Amalgam
In der modernen Kinderzahnheilkunde ist Amalgam als Füllungswerkstoff verdrängt worden. Der Einsatz im Milchgebiss sollte nicht mehr erste Wahl sein, da der Fortschritt auf dem Sektor der Amalgamalternativen dazu geführt hat, dass mittlerweile bessere und quecksilberfreie Materialien (s.o.) zur Verfügung stehen.
Wurzelkanalbehandlung
Durch eine geringe Distanz zwischen Kaufläche und der Zahnpulpa führen bei Milchzähnen kariöse Defekte rasch zu Schmerzen und Aufbissbeschwerden. Da insbesondere die Milchbackenzähne eine Platzhalterfunktion für die bleibenden Zähne besitzen, ist in speziellen Fällen eine Wurzelbehandlung einer Zahnextraktion vorzuziehen. Dabei werden die grazilen Wurzeln desinfiziert und mit einer resorbierbaren Paste abgefüllt. Der Milchzahn kann dann bis zum natürlichen Zahnwechsel seiner Kauffunktion nachkommen. Gleichzeitig wird durch die Wurzelkanalbehandlung des Milchzahnes die Gefahr einer möglichen Schädigung des im Kieferknochen ruhenden bleibenden Zahnkeims gebannt.
Kronen
Stahlkrone
Für Milchbackenzähne hat sich der Einsatz von konfektionierten Stahlkronen bewährt. Diese silberfarbenen Kronen („Ritterzahn“) dienen der Wiederherstellung stark kariös zerstörter Zahnkronen und schützen vor einer Reinfektion des Zahnes nach einer Wurzelbehandlung.
Frasaco-Stripkrone
Stark kariös zerstörte Milchfrontzähne können durch die Anwendung dieser Kunststoffkrone in Kombination mit einem Komposit- Aufbau ästhetisch und funktionell wieder aufgebaut werden.
Kieferorthopädische Frühbehandlung
Bereits im Milchgebiss kann eine kieferorthopädische Behandlung indiziert sein. Dies trifft unter anderem bei Vorhandensein eines Kreuzbisses und bei genetisch bedingten Fehlentwicklungen der Kiefer (z. B. Progenie) zu. Gleichermaßen unterstützt der Einsatz von kieferorthopädischen Geräten das Abgewöhnen von funktionellen Fehlfunktionen (Lutschhabbits, Zungenfehlfunktionen) und gewährleistet eine altersgemäße Entwicklung von Kiefer, Zahnstellung, Schluckmuster und Sprache.
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