Was passiert bei einer Lippenbandoperation?

Wissen Sie eigent­lich, dass Sie Lippen­bänd­chen besitzen, welche in manchen Fällen operiert werden müssen? Wann es dazu kommt und was dabei genau geschieht, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Was sind Lippenbändchen?

Die latei­ni­sche Bezeich­nung für Lippen­bänd­chen lautet „Frenulum“. Wir besitzen insge­samt zwei Lippen­bänd­chen – ein oberes, stärker ausge­prägtes und ein unteres, etwas schwä­cher ausge­prägtes Exemplar.

Es handelt sich hierbei um dünne, aber über­ra­schend robuste, von Mund­schleim­haut bedeckte Binde­ge­webs­falten, welche sich mittig zwischen den vorderen Schnei­de­zähnen und den Lippen befinden und in den Mund­vorhof hineinragen.

Wenn Sie Ihre Zunge einmal in den Zwischen­raum zwischen oberen bezie­hungs­weise unteren Vorder­zähnen und den entspre­chenden Lippen bewegen, können Sie Ihre Lippen­bänd­chen gut spüren.

Wann ist eine Lippenbandoperation notwendig?

Am häufigsten treten proble­ma­ti­sche Lippen­bänd­chen bei Kindern auf. In diesen Fällen ist die auffäl­lige Binde­ge­webs­falte sehr kräftig, setzt sehr weit unten an und reicht einfach zu weit zwischen die Schnei­de­zähne hinein. Hier­durch entsteht dann eine Zahn­lücke, welche Sprach­fehler wie zum Beispiel das Lispeln begünstigt.

Daneben kann ein Lippen­bänd­chen auch bei Erwach­senen zu Problemen führen und beispiels­weise einen Zahn­fleisch­rück­gang zur Folge haben. Hierzu kommt es, wenn ein Lippen­bänd­chen sehr kurz und straff ist oder sehr nah am Zahn ansetzt. Auf diese Weise veran­lasst es einen Rückzug des Zahn­fleisches von den Zähnen und legt somit die Zahn­hälse frei.

Zusätz­lich leiden auch Prothe­sen­träger oft unter zu großen oder zu straffen Lippen­bänd­chen. Denn diese können schmerz­hafte Druck­stellen, vor allem am Prothe­sen­rand, verursachen.

In den genannten Fällen wird dann meist zu einer Lippen­ban­d­ope­ra­tion geraten, um die entspre­chenden Probleme zu beheben und weiteren Beschwerden vorzubeugen.

Was genau geschieht bei einer Lippenbandoperation?

Ein proble­ma­ti­sches Lippen­bänd­chen kann Ihr Arzt entweder durch­trennen oder komplett entfernen. Dies kann zum einen chir­ur­gisch unter örtli­cher Betäu­bung erfolgen, wobei dem Bänd­chen dann mit einem Skal­pell zu Leibe gerückt wird.

Wenn der Chirurg das Lippen­band komplett entfernt, kann er zusätz­lich das Band­ge­webe von der Knochen­haut ablösen und chir­ur­gisch verla­gern. Hier­durch stellt er dann sicher, dass sich das Gewebe nicht an der gewohnten Stelle rege­ne­rieren kann und die Beschwerden nach einer Weile zurück­kehren. Zuletzt vernäht der Arzt dann noch die Wund­ränder, damit sie schön glatt wieder zusam­men­wachsen können. Weitere inter­es­sante Infor­ma­tionen zu chir­ur­gi­schen Eingriffen können Sie in unserem Blog-Beitrag „Inter­view zum Thema ‚Kiefer­chir­urgie‘“ nach­lesen.

Eine Lippen­ban­d­ope­ra­tion kann aber auch mit einem Weich­ge­webs­laser vorge­nommen werden. Hierbei muss die Wunde dann nicht vernäht werden, weil der Laser die Blut­ge­fäße sofort verschließt. Außerdem ist dieser Eingriff in der Regel weniger schmerzhaft.

Hinweise zur Nachsorge

In jedem Fall dauert die Opera­tion nur wenige Minuten und ist sehr risi­koarm. Wichtig ist jedoch, dass Sie nach dem Eingriff auf eine sorg­fäl­tige Mund­hy­giene achten und keine scharfen oder heißen Nahrungs­mittel zu sich nehmen.

Bis zur Nach­kon­trolle und Entfer­nung der Nähte etwa eine Woche nach dem chir­ur­gi­schen Eingriff sollten Sie außerdem nicht rauchen, keinen Sport treiben und keine schweren Gegen­stände anheben.

Wenn Sie diese Hinweise beachten, können Sie den Heilungs­pro­zess beschleu­nigen und sich schon bald an einem gesunden und schönen Gebiss erfreuen. Haben Sie weitere Fragen zum Thema oder möchten Sie einen Termin verein­baren? Dann können Sie gerne Kontakt mit uns aufnehmen.

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