FAQ: Die zehn häufigsten Fragen zum Thema Fluorid bei Kindern
Fluorid spielt bei der Kariesvorbeugung eine große Rolle. Warum es vor allem für Kinderzähne so wichtig ist, wie eine zusätzliche Zufuhr davon erfolgen kann und vieles mehr können Sie hier nachlesen.
1. Was ist eigentlich Fluorid?
Fluorid ist ein wichtiges Spurenelement und trägt zur Mineralisation der Zähne bei. Weil es in der Natur jedoch nur in geringen Mengen vorkommt, zum Beispiel in Fettfischen wie Makrele, Hering oder Lachs, in Walnüssen, Sojaprodukten, in Trinkwasser oder Mineralwasser, sollten Sie den fehlenden Anteil ergänzen. Denn Fluoride werden in Ihren Knochen und Zähnen eingelagert, sorgen dort für eine höhere Stabilität und dienen vor allem der Kariesprophylaxe.
2. Ist Fluorid giftig?
Nein – denn Fluorid ist nicht dasselbe wie Fluor. Während Fluor eine giftige chemische Substanz darstellt, sind Fluoride nur Fluorverbindungen und ungiftige Salze wie beispielsweise Natrium- oder Kalziumfluoride. Trotzdem sollten Sie Fluorid – wie auch andere Nahrungsergänzungsmittel – nicht überdosieren. Vergiftungserscheinungen können bei Ihrem Kind allerdings erst auftreten, wenn es eine extrem hohe Menge an Fluorid verspeist, beispielsweise eine ganze Tube Zahnpasta.
3. Sollte ich meinem Kind eine zusätzliche Portion Fluorid geben?
Grundsätzlich kann Fluorid mit vielen Vorteilen punkten, sodass Ihr Kind dieses Spurenelement in der empfohlenen Menge erhalten sollte. Dadurch, dass Fluoride den Zahnschmelz stärken, sind die Zähne Ihres Sprösslings auf diese Weise besser vor äußeren Einflüssen und Kariesbakterien geschützt. Achten Sie aber hierbei unbedingt auf die richtige Dosierung, damit das Fluorid den Zähnen und Knochen Ihres Kindes nicht schadet.
4. Was ist eine sogenannte Zahnfluorose?
Bei einer zu großen Zufuhr von Fluorid – etwa bei täglich mehr als 50 bis 70 Mikrogramm pro kg Körpergewicht bis zum Alter von sechs Jahren – kann eine sogenannte Fluorose bei den Beißern Ihres Kindes die Folge sein. Sie zeigt sich durch fleckige oder streifenartige weiße bis braune Verfärbungen an den Zähnen.
5. Wie genau unterstützt eine zusätzliche Fluoridzufuhr das Gebiss meines Kindes?
Das zugeführte Fluorid bildet an der Oberfläche der durchgebrochenen Zähne eine Kalziumfluorid-Schicht. Diese schützt die Beißer und fördert die Remineralisation des Zahnschmelzes. Dabei entstehen Kristalle, durch welche die Zähne härter und widerstandsfähiger gegen Kariesbakterien werden.
Wenn sich bereits oberflächlich Karies gebildet hat, entziehen die Fluoride dem Speichel Kaliumphosphat. Sie fördern dessen Einlagerung in den Zahnschmelz und reparieren die betroffenen Stellen. Diese Vorgänge sind besonders wichtig, wenn die neuen Zähne im Mundraum Ihres Kindes durchbrechen.
6. Wie viel Fluorid darf mein Kind täglich zu sich nehmen?
Die Fluorid-Zufuhr bei Kindern kann über verschiedene Wege erfolgen – über die Nahrung, das Trinkwasser, fluoridhaltiges Speisesalz, das Verschlucken von Zahnpasta oder auch durch Fluoridtabletten.
Bei der Berechnung des täglichen Bedarfs und der Aufnahmemenge müssen diese Quellen berücksichtigt werden. Danach können Empfehlungen für die geeignete Fluoridzufuhr gegeben werden.
7. Welche Form der Fluoridzufuhr ist die beste für mein Kind?
Es stehen Ihnen verschiedene Varianten zur Auswahl, um Ihrem Kind eine zusätzliche Dosis Fluorid mit auf den Weg zu geben. Es werden dabei Fluoridtabletten, Fluoridlack, fluoridhaltiges Speisesalz und fluoridhaltige Zahnpasta angeboten.
Die Kombination von fluoridhaltiger Zahnpasta und fluoridiertem Speisesalz führt dabei zu einer geringeren Körperbelastung als Fluoridtabletten. Weil somit ein geringeres Fluorose-Risiko besteht, sollten Fluoridtabletten tendenziell nur dann verwendet werden, wenn keine fluoridhaltige Zahnpasta in der Kinderzahnpflege und auch kein fluoridiertes Speisesalz eingesetzt wird. Achten Sie in diesem Fall bitte auch unbedingt auf die exakte Dosierung der Tabletten. Gerne besprechen wir zusammen mit Ihnen, welche Variante sich für Ihr Kind anbietet.
8. Was genau ist Fluoridlack?
Wenn bei Ihrem Kind die Gefahr besonders hoch ist, dass Kariesbakterien zuschlagen, kann Ihr Zahnarzt zusätzlich zur fluoridhaltigen Zahnpasta oder zu Fluoridtabletten einen sogenannten Fluoridlack auf die Zahnoberfläche Ihres Sprösslings auftragen. Diese regelmäßige Maßnahme kann helfen, Karies vorzubeugen und beginnende Kariesschäden zu reparieren.
9. Ab wann können wir die Kinderzähne mit fluoridhaltiger Zahnpasta putzen?
Ab dem ersten Geburtstag Ihres Kindes sollten Sie die Zähne mit Zahncreme putzen. Bis zum sechsten Lebensjahr sollten Sie darüber hinaus fluoridhaltige Kinderzahnpasta verwenden.
10. Wie werden die Beißer mit fluoridhaltiger Zahnpasta geputzt?
Wenn Sie die ersten Male zusammen mit Ihrem Kind dessen Zähne putzen, sollten Sie immer nur einen Hauch Zahnpasta auf die Bürste streichen. Hat Ihr Sprössling dann gelernt, auszuspucken, können Sie eine etwa erbsengroße Menge Zahncreme einsetzen. Wenn Ihr Kind dann in die Schule kommt, kann es fluoridhaltige Zahnpasta für Erwachsene benutzen. Weitere Informationen zum Thema Mundpflege bei Ihrem Sprössling erhalten Sie im Blog-Beitrag „‚Putz, putz, putz, runter mit dem Schmutz‘ – so klappt es mit dem Zähneputzen bei Kleinkindern“.
Zuletzt wollen wir Ihnen noch mit auf den Weg geben, dass Fluoride nur im Zusammenspiel mit anderen Maßnahmen der Kariesvorbeugung dienen können. Achten Sie daher also auch auf eine ausgewogene Ernährung, eine sorgfältige Mundpflege Ihres Kindes und regelmäßige Besuche beim Zahnarzt.
Wenn Sie weitere Fragen zum Thema haben oder einen Termin vereinbaren möchten, können Sie gerne mit uns Kontakt aufnehmen.