Welche Zahnfehlstellungen gibt es?

Schiefe Zähne, welche mit Zahn­spangen korri­giert werden, kennt wohl jeder. Aber welche Zahn- oder Kiefer­fehl­stel­lungen können sich eigent­lich genau dahinter verbergen?

Biss zum Kieferorthopäden!

Zähne, die nicht korrekt im Ober- oder Unter­kiefer ange­ordnet sind, sind nicht nur ästhe­tisch auffällig. Sie können auch schwer­wie­gende gesund­heit­liche Folgen nach sich ziehen. Denn wenn Ihre Beißer schief aussehen, gedreht sind oder nicht an der vorge­se­henen Stelle heraus­wachsen, kann es zu funk­tio­nalen Einschrän­kungen, also zum Beispiel zu Problemen beim Beißen, Kauen, Spre­chen oder bei der Zahn­rei­ni­gung kommen.

Zahn­fehl­stel­lungen fallen dabei sehr unter­schied­lich aus – es können beispiels­weise einzelne Zähne oder eine ganze Zahn­reihe betroffen sein. Sie können alleine oder in Kombi­na­tion mit einer Kiefer­fehl­stel­lung auftreten, bei welcher die Form des Ober- oder Unter­kie­fers beein­träch­tigt oder die Lage von Ober- und Kiefer­kiefer zuein­ander nicht korrekt ist.

Verschiedene Arten von Zahnfehlstellungen

Die häufigsten Formen von Zahn­fehl­stel­lungen stellen wohl Zahn­ro­ta­tionen und ‑kippungen dar. Während sich bei einer Zahn­ro­ta­tion ein Beißer um seine eigene Achse dreht und nun schief dasteht, ist bei der Zahn­kip­pung dessen Achs­nei­gung fehlerhaft.

Häufig liegt die Ursache für diese beiden oft in Kombi­na­tion auftre­tenden Zahn­fehl­stel­lungs­arten in einem Engstand der Zähne. Hierbei haben Ihre Beißer nicht genug Platz im Kiefer, stehen zu eng beiein­ander und bewegen sich in eine sichtbar schiefe Posi­tion. Sie können sich dabei nicht nur verdrehen, sondern sogar eine zweite Reihe bilden. Dadurch kann eine gründ­liche Zahn­rei­ni­gung drama­tisch erschwert werden, sodass schon sehr bald weitere Probleme hinsicht­lich Ihrer Mund­ge­sund­heit entstehen werden.

Weiterhin können in Ihrem Gebiss natür­lich auch Zahn­lü­cken auftreten, zum Beispiel wenn Ihre Beißer im Verhältnis zu Ihrem Kiefer sehr klein geraten sind oder Sie ein beson­ders kräf­tiges Lippen­bänd­chen besitzen. Zahn­lü­cken können jedoch auch die Folge eines Unfalls oder einer Entfer­nung des Beißers durch Ihren Zahn­arzt sein. Wenn Sie eine Zahn­lücke besitzen, ist das Risiko aller­dings sehr hoch, dass die Nach­bar­zähne ihre Posi­tion in der Zahn­reihe verlassen und nach und nach in Rich­tung Zahn­lücke wandern. Auf diese Weise kommt es zu immer mehr Lücken in Ihrem Gebiss. Sie sollten also vor dieser Zahn­wan­de­rung einen kiefer­or­tho­pä­di­schen Experten aufsuchen!

Nicht zuletzt besteht außerdem die Möglich­keit, dass Ihre Beißer zu weit aus Ihrem Kiefer heraus­ge­wachsen oder auch – im Gegen­teil – nicht voll­ständig durch­ge­bro­chen sind.

Zahn- und Kieferfehlstellungen in Kombination

Eine weitere bekannte Form der Zahn­fehl­stel­lung stellt der soge­nannte Bukkal­stand dar. Hiervon ist die Rede, wenn ein Zahn im Vergleich zum Zahn­bogen zu weit außen steht. Beim soge­nannten Lingu­al­stand hingegen befindet sich der Beißer zu weit innen.

Wenn die Zähne im Unter­kiefer weiter außen stehen als die Ober­kief­er­zähne, kann der soge­nannte Kreuz­biss eine Folge sein. Hierbei ragen die Unter­kiefer-Beißer, an der Vorder­front oder auch seit­lich, über die Zähne im Ober­kiefer hinaus. Die Beißer greifen dann falsch inein­ander und können Probleme beim Kauen verur­sa­chen. Beim soge­nannten „offenen Biss“ kann es sogar dazu kommen, dass Ihre Zähne komplett anein­ander vorbeibeißen.

Weitere häufig auftre­tende Kiefer­fehl­stel­lungen sind der Über­biss, bei dem der Ober­kiefer im Verhältnis zum Unter­kiefer zu groß ist und über diesen hinaus­ragt, und – im Gegen­satz hierzu – der Unterbiss.

Bekannt ist daneben auch das soge­nannte Tief­ge­biss, bei welchem die oberen Schnei­de­zähne zu weit nach unten reichen und die unteren Schnei­de­zähne bede­cken. Bei einer spezi­ellen Vari­ante – dem Deck­ge­biss – sind die oberen Schnei­de­zähne zusätz­lich nach innen gekippt und können dadurch das Zahn­fleisch verletzen oder den Zahn­schmelz der unteren Zahn­reihe abreiben.

Kieferorthopädische Behandlungsmöglichkeiten

Einige der genannten Fehl­stel­lungen können – gerade, wenn sie nicht sehr stark ausge­prägt sind – als unbe­denk­lich einge­stuft werden. Aller­dings sollten Sie, beson­ders wenn Sie funk­tio­nale Einschrän­kungen bemerken oder auch einfach eine Therapie aus ästhe­ti­schen Gründen wünschen, einen Kiefer­or­tho­päden aufsu­chen. Dieser wird Ihre Zähne und Ihre Kiefer gründ­lich auf mögliche Fehl­stel­lungen unter­su­chen, Sie ausführ­lich beraten und Ihnen eine Behand­lungs­me­thode empfehlen.

Es exis­tieren viele Möglich­keiten und unter­schied­liche Methoden, mit denen Zahn­fehl­stel­lungen korri­giert werden können. Zum Beispiel kann der Kiefer­or­tho­päde eine Zahn­spange einsetzen. Bei starken Verfor­mungen kann auch ein kiefer­chir­ur­gi­scher Eingriff sinn­voll sein. Welche Art der Behand­lung sich im spezi­ellen Fall beson­ders anbietet, hängt nicht zuletzt davon ab, ob es sich bei dem Pati­enten um ein Kind oder um einen Erwach­senen handelt. Hier erfahren Sie mehr zum Thema Zahn­kor­rek­turen bei Erwach­senen.

Hier können Sie außerdem Ihr Wissen zum Thema Zahn­spange testen. Weitere inter­es­sante Infor­ma­tionen zu chir­ur­gi­schen Eingriffen können Sie in unserem Blog-Beitrag „Inter­view zum Thema ‚Kiefer­chir­urgie‘“ nach­lesen.

Haben Sie weitere Fragen zum Thema oder möchten Sie einen Termin verein­baren? Dann können Sie gerne Kontakt mit uns aufnehmen.

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